Herzlich willkommen auf s.t.e.l.


viele werden sich fragen, wer oder was ist s.t.e.l.?

 

dafür müssen wir erst einmal ein paar jahre zurückgehen...

es war in den achtziger jahren, als der "karlsruher anzeiger" noch vor einführung von "sperrmüll", "eukalyptus",

"inside" oder ähnlichen das einzigste anzeigenblatt seiner art im großraum karlsruhe war

außerdem gab es noch kein facebook, twitter oder dergleichen

der karlsruher anzeiger enthielt eine rubrik für mitteilungen, grüße usw.

dort schrieb ich unter dem nick "s.t.e.l." und kommunizierte mit freunden und bekannten

später verschickte ich unter diesem pseudonym auch bilder und gedichte

nur ganz wenige leute wussten und wissen es bis heute noch, wer s.t.e.l. real ist

für alle anderen war ích letztendlich nur ein irgendjemand hinter einem nick

und daran soll und wird sich auch in zukunft nichts ändern

wie es zu dem pseudonym kam und welche geschichte dahinter steht,

das erfahrt ihr gleich

 

was soll ich über mich schreiben?

 

wie ich heiße? wo ich wohne? was ich arbeite? was ich am liebsten esse oder trinke? welche bücher ich lese oder welche musik ich gerne höre?

 

ist das so wichtig? kann das einen menschen beschreiben?

 

wahrscheinlich meint der eine oder andere: "nein, aber man kann sich dann eher ein bild von der person machen"

 

man könnte - vielleicht - ja

 

aber ich bin ein mensch, der sich ungern in irgendeine schublade pressen läßt

ich glaube, dass ihr euch viel eher ein bild über mich machen könnt, wenn ihr auf diesen seiten schmökert

vielleicht werdet ihr bereits sogar von mir eine meinung haben und diese während dem lesen ändern?!

 

ein wenig beschriebt es mich auch, wenn ihr erfahrt, wie ich zu meinem spitznamen "schimi" kam. das bezieht sich auf eine abkürzung von schimanski, der gleichnamigen tatort-figur. irgendwann war ich mit freunden im kino in der tatortverfilmung "faust auf faust" mit götz george alias schimanski, kurz schimi. bei einer szene in dem film meinte jemand "schaut mal, genau wie der schmidi". bald wurde aus "schmidi" "schimi". viele verglichen mich mit dieser person, bzw. der art von mensch, die dieser in seinen filmen verkörperte

ein einzelgänger, draufgängerisch, oftmals dickköpfig, aber manchmal dann auch wieder einsichtig, zuweilen eiskalt berechnend und dennoch voller gefühle, sozial eingestellt, gelegentlich auflehnend, sich ab und zu der obrigkeit widersetzend und im nächsten atemzug handzahm, kein blatt vor den mund nehmend, frei schnautze redend, kalt und abblockend und doch auch sehr einfühlsam, teilweise sehr widersprüchlich in sich und dennoch geradlinig ehrlich.

um mich noch ein klein wenig und auch besser zu beschreiben, trifft vielleicht eher das zu, wie mich einmal ein freund beurteilte:

schimi ist ein mensch auf der suche nach menschlichkeit

 

 

mit ca. 15 jahren fing ich an, gedichte zu schreiben. erst nur für mich allein, aber im laufe der jahre wurden die menschen in meinem umfeld mehr und mehr darauf aufmerksam. meine gedichte "kamen an", sie regten zu diskussionen, zum nachdenken und manchmal auch zum streiten an (wobei eine vernünftige art zu streiten ein guter weg ist, eine andere meinung zu hören oder eine andere sichtweise zu bekommen).

man bat mich um kopien meiner handgeschriebenen gedichte.

da das bei einigen sehr gut ankam, entschloß ich mich aus meinen gedichten sogenannte verschenktexte zusammen zu stellen - kleine hefte mit handgeschriebenen texten, meisten thematisch sortiert.

es gab auch ein paar wenige gedichte, die ich mit (meist eigenen) fotos versah, um somit meinen texten noch mehr ausdruck zu verleihen. im laufe der jahre haben sich hunderte gedichte angesammelt. immer wieder wurde ich darauf angesprochen und ermutigt, diese zu veröffentlichen und so entschloß ich mich vor vielen jahren, mir diese domain zuzulegen. jahrelang gab es dann diese seite, allerdings nur als baustelle. oftmals fand ich keine zeit, daran zu arbeiten und manchmal wußte ich auch nicht so richtig, wie ich die seite aufbauen sollte und wie das ganze überhaupt funktioniert. ausserdem sind es doch recht viele gedichte, die sich im laufe der zeit angesammelt haben.

aber oftmals getraute ich mich auch gar nicht. zum einen ist so eine seite ein absolutes outing der gefühle. zum anderen zweifelte ich immer wieder daran, dass der leser in der lage wäre, die beschriebenen gefühle oder situationen nach zu vollziehen, zu verstehen.

ausserdem kritisierten einige leser, dass sich so etwas wie eine negative spur durchzieht. ein gewisser hauch von immer wiederkehrendem pessimismus sei darin zu finden.

noch bevor ich diese seite anfing, fragte ich mich, ob ich das vielleicht ändern sollte, damit mehr leute meine gedichte lesen würden.

sollte ich dem wunsch einiger menschen entsprechen und nur noch sogenannte "positive" gedichte einstellen?

ganz sicher werde ich das nicht tun. die gesamten texte spiegeln meine gefühle zu einer gewissen zeit und zu einem gewisssen ereignis wieder und daran läßt sich nichts (mehr) ändern.

letztendlich war es dann auch das permanente positive zureden einiger personen, die mich veranlasste, endlich konkret an meiner seite zu arbeiten. allerdings gestaltet es sich doch etwas schwieriger, als ich mir das vorgestellt hatte.

beim lesen denkt der eine oder andere von euch bestimmt:

hmm..... das sind ja gar keine gedichte, da reimt sich ja gar nichts richtig.

stimmt….

meine gedichte sind gedanken oder auch nur gedanken-fetzen und die sind unreimbar

selten passen sie sich einer form an. ich habe den weg, meine gedanken als "gedichte" aufzuschreiben gewählt, weil es für mich oft die einzigste art war, alleine ein ereignis zu verarbeiten. viel lieber hätte ich freunde gehabt, mit denen ich über dieses oder jenes hätte reden können.

oder auch nur einen guten freund, das hätte ja oftmals auch schon genügt.

statt dessen war oft nur ein blatt papier mein begleiter.

oft war es auch nur ein satz, eine feststellung von mir oder von jemand anderem.

manchmal wollte ich provozieren, aufmerksamkeit erregen, oftmals war es jedoch nur ein trauriges resumee aus etwas erlebtem. meist unterwegs aufgeschrieben auf einem blatt papier, einem bierdeckel, sogar schon mal auf einem kaugummipapier. zuhause feilschte ich dann sprachlich so lange daran herum, bis es "traf". bis das geschriebene die situation, meine gefühle entsprechend widergaben. es kam mir dabei auch sehr auf die betonung an. ein kleines beispiel hierfür, zum besseren verständnis ist z.b. das wort mitleid. wohl jeder von euch hat es nun so gelesen wie es dasteht, in einem wort. dieses wort ist sehr geläufig und wird auch fast schon negativ, abwertend gebraucht. für mich hat es jedoch auch einen anderen sinn. ich habe dieses wort "auseinander genommen" und dann steht da: mit - leid, mit -leiden. und für mich bekam / bekommt das wort dann einen positiven, einen menschlichen aspekt.

um dies in seinen gedichten auch entsprechend rüber zu bringen, schreibe ich z.b. dieses wort oder ähnliche wörter oft durch einen bindestrich auseinander gelegt und hoffe, dass es der leser auch so liest.

manchmal kommt man hinter den sinn einiger gedichte nur dann, wenn man sie auch mal "anders" liest.

einige gedichte sind auch als frage zu verstehen, fragen, die ich mir selbst stellte oder auch eine frage an die "anderen", auf die ich nie eine antwort bekam.

vielleicht findet ihr eine antwort - es wäre das, was ich mir erhoffe

 

vereinzelt wurde mir vorgeworfen, ich würde mich mit dieser seite und meinen gedichten nur an den betreffenden personen rächen wollen

 

wenn jemand das glaubt oder diesen eindruck bekommen hat, dann täuscht er sich...

 

ich werde wahrscheinlich niemals mehr in meinem leben etwas unternehmen, um die meinung eines anderen menschen zu ändern

 

ich habe in meiner beziehung zu anne, die ich über alles liebte, monatelang darum gekämpft, dass sie mich "erkennen" sollte, so wie sie mich kennen gelernt hatte...

es war verzweifelnd und letztendlich auch vergeblich.

ich habe mich dabei selbst aufgegeben und war nicht mehr ich selbst

letztendlich habe ich mich immer mehr so verhalten, wie ich mich eigentlich gar nicht verhalten wollte.

am ende nach insgesamt fast 4 jahren habe ich das bis dahin wichtigste und schönste in meinem leben verloren...

nein, ich werde bestimmt nicht noch einmal irgendetwas tun, um die meinung eines anderen zu ändern, nur damit dieser mich "richtig" sieht

 

warum sollte ich jemals noch irgend wann einmal im meinem leben darum kämpfen, dass jemand etwas mit meinen augen sieht, dass er mich versteht oder gar erkennt?

 

fakt ist...

... kaum einer der menschen, um die es in meinen gedichten geht, liest heute noch diese seite

... warum sollte ich mich auch heute noch um vergangenes scheren?

 

fakt ist auch...

... ich gebrauche, bis auf wenige ausnahmen, keine namen

... somit wissen unbeteiligte nicht, um wen es sich handelt

... und die menschen aus meinem näheren umfeld, die glauben, ein gedicht einer bestimmten person zuordnen zu können, wissen eh von mir und über mich bescheid... die müßten gar nicht nachlesen

 

fakt ist ferner...

... diese gedichte sind ein ausdruck meiner gedanken und gefühle

... was ich empfunden habe oder eventuell noch immer empfinde und sind ein teil meines lebens

warum sollte ich einen teil weglassen? es wäre nicht vollständig... und wäre das ehrlich?

 

vielleicht hätte es dazu führen können, dass sich die betreffende person(en) darüber gedanken gemacht hätte(n), wie es in mir drin aussah oder auch teilweise noch aussieht...

... aber auch das hätte niemals etwas am verlauf der geschichte geändert

 

 

 

ich möchte mich bei all den menschen bedanken,

die mich mehr oder weniger begleitet haben

die einen länger, die anderen weniger lang

jede begegnung war wichtig und notwendig

und hat mehr oder weniger mit dazu beigetragen,

dass ich das bin, wer und was ich heute bin

 

jeder mensch, der mir begegnet ist, hat spuren hinterlassen

winzig kleine oder auch ganz, ganz tiefe

bei 3 menschen hab ich mir nichts mehr

und nichts sehnlicher gewünscht,

als dass sie für immer an meiner seite bleiben würden

 

und genau diese menschen habe ich für immer verloren

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